Kakerlaken gehören nicht unbedingt zu den sympathischsten Tieren,
aber das hier haben sie nicht verdient: Das
Kasseler Unternehmen SWARM Biotactics möchte aus Kakerlaken sogenannte
Bio-Roboter machen. Mithilfe von Elektrochips, künstlicher Intelligenz und Schwarmkoordination sollen die Tiere in Verteidigungs-, Such- und Rettungsmissionen eingesetzt werden. Die Tiere sollen dabei mit Kameras auf ihrem Rücken
ferngesteuert werden können. Mit Sprengladungen statt Kameras wären sie laut dem Konfliktforscher Niklas Schörnig vom Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung aber auch für Einsätze als Waffe denkbar.
Die Idee ist nicht neu: Die Forschung an der Fernsteuerung von Tieren läuft seit den 1970er Jahren. Schon zu Beginn der 2000er Jahre seien Ratten erfolgreich durch Labyrinthe gesteuert worden, sagt der Experte. Aufgrund der langen Historie der Forschung liege die Vermutung nahe, dass inzwischen in allen größeren Militärnationen der Welt daran gearbeitet werde, vermutet Schörnig. Unter das deutsche Tierschutzgesetz fallen solche Versuche an Insekten übrigens nicht. Sie sind daher auch nicht genehmigungspflichtig. Derzeit ist das Projekt noch in der Anfangsphase.