04.10.2024 Liebe Leserinnen, liebe Leser,
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hr Religion und Kirche
04.10.2024

Liebe Leserinnen und Leser,

Erntedank – ein großes, ein buntes, ein wichtiges Fest in den christlichen Kirchen. Manchmal auch mit einigen Fragezeichen versehen. Fällt es uns doch schwer, spontane Dankbarkeit zu empfinden, wenn wir unsere Lebensmittel überwiegend aus dem Supermarktregal nehmen. Wem soll ich danken?

Aber wenn ich derzeit versuche, das gesellschaftliche Klima wahrzunehmen, dann scheint es mir kaum ein wichtigeres Fest zu geben. Denn es ging bei Erntedank immer schon nicht nur um das "täglich Brot". Dankbarkeit umgreift das ganze Leben. Die Hamburger Bischöfin Fehrs hat die Dankbarkeit jetzt eine Lebenskunst genannt. Tatsächlich, darum geht es. "Dankbarkeit macht uns immun gegen jede Form der Verachtung und Missachtung von anderen Menschen," fährt Kirsten Fehrs fort, "Dankbarkeit erkennt den Wert und die Würde, das Bemühen und die Not aller Menschen. Egal woher sie kommen".

Die Psychologin, Beraterin und Buchautorin Daniela Blickhan hat mir in einem Gespräch in dieser Woche beschrieben, wie sehr eine Haltung der Dankbarkeit uns letztlich überhaupt erst befähigt, mit Krisen und Herausforderungen umzugehen. Dabei kommen durchaus unterschiedliche Schichten zum Tragen, sagt Blickhan, weswegen sie empfiehlt, sich immer wieder diese Fragen zu stellen: Wofür bin ich im Leben dankbar? Wofür bin ich heute dankbar? Wofür kann ich jetzt dankbar sein? "Und Menschen beschreiben immer wieder, dass sie in diesen Momenten in sich ankommen und merken: da ist es gut", berichtet Daniela Blickhan.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen
ein gesegnetes Erntedank-Wochenende
und viele weitere Dankbarkeits-Momente.

Herzlich,
Lothar Bauerochse,
hr Religion & Kirche

Gesund und heilsam – ein Loblied auf die Olive 

hr1 am Sonntagmorgen | 6. Oktober, 6 – 10 Uhr
Olivenzweig vor Hügellandschaft im Abendlicht
8000-jährige Kulturgeschichte: die Olive © Lucio Patone | Unsplash
Zum Erntedankfest singen wir ein Loblied auf die Olive. Sie ist äußerlich und innerlich angewendet heilsam und wohltuend, in der mediterranen Küche als Geschmacksträger und Gesundheitselixir legendär. Seit Jahrtausenden ist sie in den Religionen für Salbung und heilige Ölung in Gebrauch. In ihrer langen Kulturgeschichte mit Wurzeln in Galiläa hat sie überall Spuren hinterlassen: als Gründungsbaum der Stadt Athen oder als biblisches Hoffnungszeichen am Ende der Sintflut. Sogar die UN trägt den Olivenzweig als Friedenssymbol im Wappen. 

Therapie und Kampfsport: Juden in Deutschland ein Jahr nach dem Hamas-Terrorüberfall

Camino | hr2-kultur | Sonntag, 6. Oktober, 11:30 Uhr
Camino | hr INFO | Sonntag, 6. Oktober, 13:05 Uhr
Die Porträts der entführten israelischen Geiseln sind an leeren Stühlen auf dem Bebelplatz in Berlin-Mitte angebracht.
Die Porträts der entführten israelischen Geiseln © Imago/Olaf Schuelke
Jahrzehntelang galt Israel als jüdischer Zufluchtsort - als "Plan B", falls der Antisemitismus in der Diaspora unerträglich werden sollte, gerade vor dem Hintergrund der Shoah. Doch seit dem Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 haben viele Juden in Deutschland dieses Sicherheitsgefühl verloren: Ihr Urvertrauen in die "sichere Heimstatt" Israel ist beschädigt.

Forever Young, Bob Dylan! – Die biblische Botschaft des Rock-Poeten

Camino | hr2-kultur | Sonntag, 13. Oktober, 11:30 Uhr
Camino | hr INFO | Sonntag, 13. Oktober, 13:05 Uhr
Ein Kunde zieht ein Album von Bob Dylan aus dem Regal in einem Plattenladen.
Botschafter des Glaubens der Pop-Generation © picture alliance/dpa/Yonhap/epa | Yonhap
"Knockin‘ on Heavens Door", "Blowin‘ In The wind", "The Times They Are a-Changing": Mit seinen Songs spiegelt und prägt Bob Dylan seit den 1960er Jahren das Lebensgefühl der Protest-Generation. Was vielen unbekannt ist: Wie ein roter Faden durchziehen von Anfang an religiöse Themen seine Lieder.

Motorradfahrer-Seelsorge der EKHN und EKKW – Die letzte Ausfahrt des Bikerpfarrers

hr4 | Gemeindeporträt | Sonntag, 6. Oktober, 8:40 Uhr
Pfarrer Thorsten Heinrich predigt in Bikerkluft vor Motorradfahrern, ein Motorrad steht im Altarraum
Predigt mit Bike und Bikerkluft © picture alliance/dpa | Andreas Arnold
Am 6. Oktober ist die Gedenkfahrt der Motorradseelsorge in Frankfurt und damit der Abschied von Pfarrer Thorsten Heinrich als Beauftragter für Motorradfahrer-Seelsorge der hessischen evangelischen Kirchen EKHN und EKKW. Wie geht es nun weiter mit der Motorradseelsorge? Braucht es diese überhaupt?
Noch mehr zum Biker-Pfarrer lesen Sie hier auf hessenschau.de.

Jede und jeder braucht jemandem zum Lieben – Beziehungen weiter denken

hr2-kultur | Morgenfeier | Sonntag, 6. Oktober, 7:30 – 8:00 Uhr
Herz aus Leuchtstoffröhren in Regenbogenfarben auf dunklem Grund
Die diversen Lebenswirklichkeiten der Menschen gilt es anzuerkennen und anzunehmen. © Jiroe (Matia Rengel) auf Unsplash
In der Bibel sagt Gott am Anfang: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist." In dem Satz steckt mehr, als man vielleicht auf den ersten Blick meint. Beziehungen und Liebe zwischen Menschen sind so wichtig, dass man sie weiter, breiter, größer denken muss, meint Autor Thomas Hieke.

Kunstvoll – Die jüdische Gemeinde Kahal Adass Jisroel in Berlin erhält eine neue Thora-Rolle

hr2-kultur | Jüdische Welt | Freitag, 4. Oktober, 14 – 14:30 Uhr
Thora-Schreiber Mark Farnadi-Jerusalmi schreibt die letzten Buchstaben auf das Pergament der Thora-Rolle
Thora-Schreiber Mark Farnadi-Jerusalmi (r) schreibt die letzten Buchstaben © picture alliance/dpa, Annette Riedl
Zum Abschluss des Jüdischen Kulturfestivals Berlin schrieb Ende September ein israelischer Thora-Schreiber, ein sogenannter "Sofer", kunstvoll die letzten Buchstaben einer neuen Thorarolle auf das Pergament. Die neue Thorarolle ist den rund 1200 israelischen Opfern der Hamas gewidmet. Sie wird vom Festival Berlin der Synagoge Beit Zion geschenkt. Denn das Zentrum der Gemeinde Kahal Adass Jisroel in Berlin-Mitte wurde nach dem 7. Oktober von Unbekannten mit Molotow-Cocktails beworfen.

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