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Liebe Leserinnen und Leser,
als Christian Lindner im August 2022 auf Sylt kirchlich heiratete, gab es unter treuen Kirchensteuerzahlern einen Sturm der Entrüstung. Denn die Sylter Pastorin Susanne Zingel hatte dem Paar den Segen gegeben, obwohl beide aus der Kirche ausgetreten waren! Die Kasseler Bischöfin Beate Hofmann findet das im Prinzip gut. Bei der Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sagte sie, dass Menschen sich heute nach Segen sehnen. Das zeige der große Erfolg der vielen Tauffeste in den hessischen Gemeinden im Jahr 2023 mit 500 Taufen. Bei der Fuldaer Landesgartenschau habe es im evangelischen "Himmelszelt" mehr als 500 Einzel-, Paar- und Gruppensegnungen gegeben.
Tatsächlich steht die Kirche heute bei Hochzeit und Beerdigung längst in Konkurrenz zu freien "Ritualanbietern". Die Kirche solle deshalb "aktiv und selbstbewusst einladen, Lebensschwellen mit Gottes Segen zu feiern". Menschen bei Taufe, Trauung oder Beerdigung gut zu begleiten und ein persönliches Fest zu feiern, sei eine Stärke der Kirche, so Bischöfin Hofmann. Sie warb dafür, unterschiedliche Formen von Religiosität und Kirchenbindung zu akzeptieren, ohne die treuen Kirchensteuerzahler zu vergrämen. Ihr Plädoyer für mehr Offenheit gegenüber den Nicht-Kirchenmitgliedern kleidete sie deshalb vorsichtig in eine Frage: "Fragen wir zuerst nach der Kirchenmitgliedschaft, um zu entscheiden, ob jemand getraut, beerdigt oder Taufpate werden kann? Oder bieten wir Segen und Begleitung an, ohne Bedingungen zu stellen?". Ihre Antwort kam klar zum Ausdruck: Gottes Gnade sei bedingungslos, das müsse in den Segenshandlungen zum Ausdruck kommen. Ich frage Bischöfin Hofman nach den Reaktionen auf ihren mutigen Vorstoß in der Sendung "Himmel und Erde" in hr-Info.
Herzlich,
Klaus Hofmeister, hr Religion & Kirche
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Sanft bleiben – Wie es gelingt, nicht zu verhärten
hr1 am Sonntagmorgen | 03.12., 6 – 10 Uhr
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© Diana Polekhina/Unsplash
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"Selig sind die Sanftmütigen" – das ruft laut biblischem Bericht Jesus den Hörerinnen und Hörern seiner so genannten "Bergpredigt" zu. Sanftmut, das klingt wie ein Wort aus einer anderen Zeit. Die gegenwärtigen Tage sind eher durch Härte und Aggression geprägt. Nachrichten von Krieg und Terror bringen uns alltäglich Gewalt ins Zimmer, die vielfältigen Krisen der vergangenen Jahre bringen eine lang anhaltende Härte ins Leben. Wie gelingt es, angesichts dessen nicht zu verhärten? Vielleicht ist der beginnende Advent eine gute Zeit, mehr Weichheit zu zeigen, ohne wichtige inhaltliche Positionen aufzugeben? Ein Sonntagmorgen rund um die Kraft der Sanftmut.
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Dezember 1938 – 200 jüdische Kinder verlassen Deutschland ohne ihre Eltern
hr2 Jüdische Welt | Freitag, 01.12., 14 – 14:30 Uhr
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Denkmal zur Erinnerung an die Kindertransporte, Berlin. © picture alliance/dpa, Jörg Carstensen
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Am 2. Dezember 1938 kamen 200 jüdische Kinder mit dem ersten Kindertransport aus Deutschland in Großbritannien an. Bis zum Ausbruch des Krieges im September 1939 wurden auf diese Weise rund 10.000 Minderjährige in Großbritannien in Sicherheit gebracht. In der Sendung "Jüdische Welt" erinnern wir an diese ungewöhnliche Aktion. Betroffene "Kinder" kommen zu Wort. Aber die Kindertransporte werden inzwischen auch kritisch diskutiert – etwa, dass die britische Regierung nur Kinder, nicht aber deren Eltern aufnahm, von denen dann viele von den Nationalsozialisten ermordet wurden.
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Raumschiff Erde – Was der Blick auf den Heimatplaneten mit uns macht
hr2 Camino | Sonntag, 03.12., 11:30 Uhr
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Die über dem Mond aufgehende Erde, fotografiert von Apollo-8-Astronaut William Anders. © Imago/Heritage Images
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Vor 55 Jahren, am Heiligabend 1968, lasen die Astronauten aus der Mondumlaufbahn der Erdbevölkerung aus der Genesis vor – eine eigenartige "Himmelsbotschaft", nachdem sie erstmals Fotos vom Erdaufgang gemacht hatten.
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Nerven-Segen – "PastoralrefeRentner" spendet Trost für strapazierte katholische Seelen
hriNFO Himmel und Erde | Sonntag, 03.12., 6:05 u. 11:05 Uhr
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Balsam für die Wunden © Patmos-Verlag
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Wer sich heute beruflich oder ehrenamtlich in einer Kirchengemeinde engagiert oder auch nur sonntags zum Gottesdienst geht, muss hart im Nehmen sein. Die Skandale nehmen kein Ende. Wer nicht austritt, muss sich fast schon rechtfertigen. Für alle, die sich trotz eigener Zweifel einbringen, hat Stefan Herok sein Buch "NervenSegen" geschrieben. Der Theologe und Autor möchte sie als Balsam für die Wunden verstanden wissen. Gedichte und Lieder, die Mut machen sollen und mit denen Stefan Herok zeigen will, dass sich die Kirche nicht in Skandalen und Peinlichkeiten erschöpft. Wir sprechen mit ihm über sein Buch, von dem wir drei Exemplare verlosen. Wenn Sie eines davon gewinnen möchten, schreiben Sie uns bis zum 13. Dezember eine Mail mit dem Betreff NervenSegen.
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Die Tatkraft der Träumer – Über die Nacht als Hoffnungsgrund
hr2 Camino | Sonntag, 10.12., 11:30 Uhr
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Im Traum zur überraschenden Lösung. © Imago / Shotshop
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Die Welt der Bilder, des Träumens und der Fantasie genießt keine große Achtung. Träume sind Schäume, sagt der Volksmund. In den Religionen genießt das Träumen hingegen eine oft hohe Anerkennung. Sind die Zeiten, in denen der Mensch untätig ist, am Ende gar die Grundlage des Hoffens? Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse deuten jedenfalls auch darauf hin.
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Bereit für den Ernstfall – Ein Pazifist denkt um
Das Erste | Echtes Leben | Dienstag, 12.12., 23:45 Uhr und in der ARD Mediathek
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Ein ehemaliger Kriegsdienstverweigerer würde für sein Land kämpfen. © hr
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Mit 18 Jahren hat Philip de Homont den Kriegsdienst verweigert. Mit 40 sieht die Welt mit anderen Augen und hat entschieden: "Ich will im Ernstfall mein Land verteidigen können." Der Ökonom aus Frankfurt nimmt deshalb mit anderen Freiwilligen an einer militärischen Grundausbildung beim Landeskommando Hessen teil. "Ungediente für die Reserve" nennt sich das Programm. Wie fühlt es sich für einen ehemaligen Kriegsdienstverweigerer an, plötzlich ein Maschinengewehr in Händen zu halten? Wir haben ihn bei seiner Ausbildung begleitet.
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