07.02.2025 Liebe Leserinnen, liebe Leser,
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hr Religion und Kirche
07.02.2025

Liebe Leserinnen und Leser,

Umfragen zur Wahl lesen wir zur Zeit fast täglich. Das Rheingold-Institut für Marktforschung in Köln hat jetzt in zahlreichen tiefenpsychologischen Interviews zu erforschen versucht, welche Ängste, Sorgen und Hoffnungen die Menschen umtreiben und wie wahlentscheidend diese Stimmungslage ist. Es stimmte mich nicht gerade hoffnungsvoll, was der Psychologe und Institutsleiter Stephan Grünewald vergangene Woche als Ergebnis mitteilte: "Keine Rettung in Sicht", so seine These. Im Blick auf die Vergangenheit findet er bei den Menschen Enttäuschung und Kränkungsgefühle, im Blick auf die Gegenwart Verunsicherung. Und bei der Frage nach der Zukunft vor allem Perspektivlosigkeit. In dieser Lage mache sich eine Sehnsucht breit nach dem "starken Mann", der schnelle Änderung verspricht. Friedrich Merz setzt auf dieses Pferd. Vielleicht weil es bei Trump schon so erfolgreich war. Die Enttäuschung nach der Wahl ist vorprogrammiert, so Marktforscher Grünewald, weil die großspurig versprochenen Besserungen gar nicht kommen können.
Interessanterweise sind es derzeit auch und gerade kirchliche Stimmen, die deutlich andere Töne anschlagen. Die um Gnade und Barmherzigkeit bitten (die Washingtoner Bischöfin Marianne Edgar Budde), die an die Tugend der Besonnenheit erinnern und das Maß der Menschenwürde stark machen (die kirchlichen Beauftragten Karl Jüsten und Anne Gidion in Berlin). Dass die Bibel ein "Buch der Flucht" ist, darauf hat der EKD-Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen in einem lesenswerten Buch aufmerksam gemacht. In der Jesusbewegung werden gerade die Fremden zu Nächsten. Und die Glaubwürdigkeit christlichen Lebens entscheidet sich daran, wie mit den Schwächsten, den Notleidenden, den Heimatlosen umgegangen wird.
Auch die Kirchen in Hessen, katholische Bistümer und evangelische Landeskirchen, haben in einer gemeinsamen "Demokratie-Kampagne" zur Wahl die Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt in den Mittelpunkt gerückt. "Demokratie ist auch eine Frage von Menschenrechten" sagt die neue EKHN-Kirchenpräsidentin Christiane Tietz. Und fordert dazu auf, bei der Wahlentscheidung hinter die Wahlkampfpolemik zu schauen.
Man kann es in diesen Wochen gar nicht oft genug betonen. 

Herzlich,
Lothar Bauerochse, hr Religion & Kirche

Gute Nachbarschaft – Keimzelle der Demokratie

hr1 am Sonntagmorgen | 09. Februar, 6 – 10 Uhr
Der böse Nachbar blickt über den Zaun.
Der böse Nachbar blickt über den Zaun © Adobe Stockfoto
"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt." Wie recht er hatte, der grosse Friedrich Schiller. Böse Nachbarn kämpfen bis aufs Blut um Zäune, Hecken und Regenrinnen. Gute Nachbarn dagegen sind ein Segen: sie gießen Blumen, nehmen Kinder mit zur Schule und packen an, wenn die neue Waschmaschine in den Keller muss. Nachbarschaft kann Einsamkeit abmildern. Und Nachbarn müssen nicht beste Freunde werden. Es genügen kleine Zeichen der Verbundenheit für ein gutes Klima mit nebenan, sagt die Nachbarschaftspsychologin Susanne Bücker. In einer Zeit, wo Aggression auf dem Vormarsch ist, haben Nachbarschaften viel Potential. Deswegen boomen jetzt Netzwerke und Nachbarschaftsprojekte.

Afrika, Afrika – Der Traum von einer postkolonialen Neugeburt des Kontinents

Camino | hr2-kultur | Sonntag, 09. Februar, 11:30 Uhr
Camino | hr INFO | Sonntag, 09. Februar, 13:05 Uhr
Gruppenbild mit männlichen Afrikanern.
Afrika: neu denken © picture alliance dpa_dpaweb_Uwe Zucchi
Afrika ist ein Kontinent mit sehr unterschiedlichen Kulturen und wirtschaftlichen Entwicklungsstufen. In der Öffentlichkeit wird der Erdteil meist als unterentwickelte "Notregion" wahrgenommen, krisengeschüttelt und ohne wirkliche Zukunftschancen.
Nun aber zeigen sich in vielen Ländern Afrikas engagierte Vordenkerinnen und Vordenker, die eine andere Zukunft Afrikas skizzieren: Sie betonen das kreative Potential der Diversität Afrikas, seine multikulturelle Vielfalt und das ungenutzte Potential der Frauen.

Anja Listmann – 30 Jahre Einsatz für jüdisches Leben gewürdigt

hr4 | Gemeindeporträt | Sonntag, 09. Februar, 8:40 Uhr
Porträtfoto Anja Listmann
Anja Listmann  © privat
Die Beauftragte für Jüdisches Leben in Fulda, Anja Listmann, wurde mit dem "Obermayer Award" ausgezeichnet. Gewürdigt werden 30 Jahre Einsatz für die Belange von jüdischen Menschen – in Fulda, in ihrer Heimatstadt Bad Salzschlirf, in Deutschland und der Welt. Der Preis würdigt Einzelpersonen und Organisationen, die jüdische Geschichte und Kultur in ihren Gemeinden bewahren und Hass, Vorurteilen und Antisemitismus entgegenwirken.

Wie Frauen das mittelalterliche Modell der Beginen-Gemeinschaften modern wiederbeleben

Camino | hr2-kultur | Sonntag, 16. Februar, 11:30 Uhr
Camino | hr INFO | Sonntag, 16. Februar, 13:05 Uhr
Vier Frauen: die heutigen Beginen.
Eine neue Beginen-Gemeinschaft © picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Die Beginen waren selbstständige Frauen, die seit dem Mittelalter in Beginenkonventen oder Beginenhöfen in großen oder kleinen Gemeinschaften lebten. Jenseits der Klöster und Ordensgemeinschaften richteten sie ihr Leben am Armuts- und Bußideal in der Nachfolge Jesu Christi aus. Sie verrichteten vor allem karitative Tätigkeiten für Kranke, Arme und Sterbende.
Im 16. Jahrhundert bekämpften Kirchen und Zünfte die Beginen und sie gerieten in Vergessenheit. Erst in den 1970er Jahren wurden sie von Frauen wiederentdeckt und neu interpretiert.

Kirchenkritik am CDU-Migrationskurs und die Folgen

hr iNFO| Himmel und Erde | Sonntag, 09. Februar, 6:05 und 11:05 Uhr
Wahlplakate vor einer Kirche.
Kirchen und die Partei mit dem "C" © picture alliance dpa | Kay Nietfeld
Nach einer außergewöhnlich kritischen Stellungnahme der Kirchen zum verschärften Migrationskurs der Union hagelte es Kritik aus den Reihen von CDU und CSU. Unter anderem war die CDU-Politikerin Annegret Kramp-Karrenbauer aus Protest gegen die Kirchenkritik aus dem Zentralkomitee der Deutschen Katholiken ausgetreten. Wie tief ist das Verh
ältnis zwischen den Kirchen und der Partei mit dem "C" gestört?

Die jüdische Kantorin Leah Frey-Rabine

hr2-kultur | Jüdische Welt | Freitag, 07. Februar, 14 – 14:30 Uhr
Porträt Leah Frey-Rabine
Leah Frey-Rabine © Tatjana Matvejeva 
Zum ersten Mal seit der Schoah trafen sich kürzlich Kantorinnen und Kantoren der jüdischen Gemeinden in Deutschland im Haus der jüdischen Gemeinde in Mannheim. 25 Kantorinnen und Kantoren nahmen daran teil. Sie hörten Vorträge über die deutsch-jüdische Liturgie, sangen drei Konzerte gemeinsam und tauschten sich über die Arbeitsbedingungen der Kantoren und Vorbeter in jüdischen Gemeinden aus und sprachen auch über die Stellung der Kantoren gegenüber den Rabbinern. Mit dabei die Frankfurterin Kantorin Leah Frey-Rabine.

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