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hr Religion und Kirche
04.09.2025

Liebe Leserinnen und Leser,

der schöne Ahornbaum vor dem Fenster meines Büros, der mich durch die Jahreszeiten begleitet, hat schon die Hälfte seiner Blätter verloren. Es ist September, ein Hauch von Herbst liegt in der Luft. Vielleicht fallen mir deshalb ein paar "herbstliche" Meldungen aus der Welt der Katholischen Kirche besonders auf, die in dieser Woche reinkamen: Die Benediktiner schließen das Kloster Wechselburg in Sachsen, die Franziskaner verabschieden sich nach 60 Jahren aus Großkrotzenburg vom Kreuzburg-Gymnasium, Bischof Kohlgraf von Mainz zelebriert die "Profanierung" der Kirche von Dreieich-Sprendlingen. Die elfte Kirche, die das Bistum seit 2017 aufgegeben hat. Die Hostien werden dabei aus dem Tabernakel genommen und das ewige Licht gelöscht.
Und dann wurde diese Woche der Verband der Pfarrhaushälterinnen aufgelöst. Es fand sich niemand mehr für die Vorstandsarbeit. Ohnehin gibt es heute kaum noch Priester mit angestellter Haushälterin. Früher war sie eine Institution: sowohl gute Seele des Pfarrhauses als auch Ansprechpartnerin und Korrektiv für den Priester. Manchmal vielleicht auch mehr. Wenn, dann gab es dafür meist eine verständnisvolle Gemeinde. Ich weiß von einem Fall, wo die Gemeinde ihrem Pfarrer zum Abschied in den Ruhestand eine Reise nach Mallorca schenkte – für zwei Personen … Nun sind auch die Pfarrhaushälterinnen bald Geschichte. 
Mit meinem Ahornbaum vor dem Fenster ist es so: Wenn er alle Blätter verloren hat und der Winter kommt, dann sammelt er unter der Erde in den Wurzeln schon wieder Kräfte. Und mit der ersten Wärme und dem Licht des Frühjahrs strahlt er in frischem Grün und neuem Leben. Ich bin wirklich gespannt, wo sich nach all dem kirchlichen Sterben, das wir erleben, den Abschieden und Verlusten, dann in einem kommenden Frühling spirituell oder vielleicht sogar kirchlich wieder frisches Grün und neues Leben zeigt. 

Herzlich,
Klaus Hofmeister,
hr Religion & Kirche

Staunen lernen. Die Kraft der Wunder

hr1 am Sonntagmorgen | 7. September, 6 – 10 Uhr
Das Nordlicht: Aurora borealis.
Da kann man nur staunen ©  Noel Bauza Pixabay
Am Sonntag spricht Papst Leo zwei Menschen heilig, die fortan als vorbildliche Christen gelten sollen. In ihren Namen sind Wunder geschehen, das ist Voraussetzung für eine Heiligsprechung. Wunder gelten als direkte göttliche "Beglaubigung" der Heiligkeit eines Menschen. Wenn Katja Epstein singt "Wunder gibt es immer wieder", geht es um das Wunder der Liebe. Und wenn der Künstler Lukas Sünder aus dem hessischen Bruchköbel seine "Mirakelworkshops" macht, dann will er wissen: welche Wunder gibt es in Deinem Leben? Ein Sonntagmorgen rund um Wunder und das Staunen.

Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer zum 60. Todestag

Camino | hr2-kultur | Sonntag, 7. September, 11:30 Uhr
Camino | hr INFO | Sonntag, 7. September, 13:05 Uhr
Porträtbild Albert Schweitzer.
Achtung vor allem Leben © Imago Images
Umringt von Tieren wirkte er Jahrzehnte als Urwaldarzt im westafrikanischen Gabun, um Einheimische medizinisch zu behandeln und ihnen damit ein besseres Leben zuteilwerden zu lassen. Damit hat der evangelische Theologe und Mediziner Albert Schweitzer selbst vorgelebt, was er in der Theorie die "Ehrfurcht vor dem Leben" nannte. Unter dem Schlagwort begründete Schweitzer eine philosophische Ethik, die auf die Achtung vor allem Lebendigen abzielt – auch von Tieren.

Alltagsrassismus in der Kirche  – Der Kampf der Sarah Vecera

hr INFO | Himmel und Erde | Sonntag, 7. September, 06:05 Uhr
Porträtbild der Theologin: Sarah Vecera.
Theologin Sarah Vecera © Vereinte Evangelische Mission | Johannes Schermuly
Am 2. September hat Sarah Vecera den Katharina-Zell-Preis verliehen bekommen. Der Preis wird seit zehn Jahren vom Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau verliehen. Er ehrt Frauen, die sich mutig und unbeirrt für ihre Überzeugungen und für eine gerechtere Welt einsetzen. Auf ihrem Instagram-Profil lässt die Theologin und Bildungsreferentin ihre mehr als 17.000 Follower an ihrem Alltag als berufstätige Mutter teilhaben und nimmt dabei den Alltagsrassismus in Gesellschaft und Kirche in den Blick. Mit ihren Büchern "Wie ist Jesus weiß geworden?" und "Gemeinsam anders" hat sie das Thema Diversität nachhaltig auf die Tagesordnung der Kirchen gebracht.

Bäder-Antisemitismus: Norderney als Ferieninsel für Juden 

hr2-kultur | Jüdische Welt | Freitag, 5. September, 14 – 14:30 Uhr
Wappen der Insel Norderney mit Aufschrift: "Judenfrei".
Antisemitismus an deutschen Badestränden © Stefan Sauer (Ausschnitt)
Die Nordsee-Inseln lösen Bilder von unbeschwerter Leichtigkeit aus: Sonne, Strand, Meer. Kaum bekannt aber ist bis heute, dass an deutschen Badestränden schon im Kaiserreich eine strenge Trennung durchgezogen wurde. Antisemitismus an deutschen Badestränden: Es gab Orte, die sich als "judenfrei" bezeichneten und damit sogar um Urlauber warben. Und es gab Orte, an die Juden reisen konnten. Norderney zum Beispiel. Während die Nachbarinsel Borkum als "judenfrei" galt, gab es hier eine eigene jüdische Infrastruktur mit koscheren Hotels und Restaurants, einem jüdischen Kindererholungsheim bis hin zu einer eigenen kleinen Insel-Synagoge. Mit Machtantritt der Nazis war es aber auch auf Norderney bald vorbei mit der jüdischen Sommerfrische.  

50 Jahre christlicher Pop mit der Band "Habakuk"

hr4 | Gemeindeporträt | Sonntag, 7. September, 8:40 Uhr
Die Bandmitglieder von Habakuk.
Belohnung für treue Fans © Dani Hillbricht
Die Frankfurter Band "Habakuk" macht seit 1975 Pop- und Rockmusik zu geistlichen Texten. Einige der 2000 Songs, die der Bandleader Eugen Eckert für Habakuk geschrieben hat, stehen in den Gesangbüchern der Kirchen. Bei Kirchentagen und Gottesdiensten finden sie bis heute ihr Publikum. Habakuk plant eine Reihe von Jubiläumskonzerten, um die treuen Fans zum Geburtstag zu erfreuen.

Von der Judengasse in die weite Welt – Die  jüdische Familie Zuntz aus Frankfurt

Camino | hr2-kultur | Sonntag, 14. September, 11:30 Uhr
Camino | hr INFO | Sonntag, 14. September, 13:05 Uhr
Ruthe Zuntz hält ein Blatt des Stammbaums in Händen.
Weit verzweigt: die jüdische Familie Zuntz © Igal Avidan
Zum 500. Jahr der Familiengeschichte gelang es dem Israeli Jehuda Zuntz, einen Stammbaum von rund eintausend Verwandten weltweit zu erstellen. Nun widmet das Jüdische Museum Frankfurt der Familie eine Ausstellung. Deren Zentrum bildet der Dialog zwischen der Berliner Fotografin Ruthe Zuntz und ihrem Vater Simon, einem Überlebenden des Holocaust und passioniertem Briefschreiber.

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